Die Pädagogik

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Die Waldorfpädagogik nach Rudolf Steiner

  • Waldorfpädagogik seit 1919 (Gründung erste Waldorfschule in Stuttgart)
  • Erster Waldorfkindergarten 1926 in Stuttgart
  • Erster Verbund der Waldorfkindergärten 1969 (damals 69 Kindergärten in der BRD)
  • Heute knapp 600 Waldorfkindergärten in Deutschland, 1.900 weltweit in 67 Ländern (Stand 2021)

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Waldorfkindergärten als Kompetenzzentren

„Waldorfkindergärten verstehen sich von je her nicht als bloße Bewahreinrichtungen, sondern sie wollen die Start- und Entwicklungsbedingungen des einzelnen Kindes verbessern und ihm eine frohe, lernintensive und glückliche Kindheitszeit gewährleisten. Im Erziehungs- und Bildungsbereich der Waldorfpädagogik für die ersten sechs bis sieben Lebensjahre lassen sich insbesondere sieben Kompetenzbereiche aufzeigen.“ (Peter Lang)

  • Körper- und Bewegungskompetenz
  • Sinnes- und Wahrnehmungskompetenz
  • Sprachkompetenz
  • Phantasie- und Kreativitätskompetenz
  • Sozialkompetenz
  • Motivations- und Konzentrationskompetenz
  • Ethisch-moralische Wertekompetenz

Zum ganzen Artikel von Peter Lang im Online-Handbuch Kindergartenpädagogik.

Wie arbeiten Waldorferzieher*innen?

Die Begegnung mit dem Kind wird für den/die Erzieher*in zur Frage der Selbsterziehung, denn er/sie soll dem Kind je nach Entwicklungsstand als Vorbild, Autorität oder Gegenüber dienen. Für die Pädagogen steht die Frage im Vordergrund: wie kann ich dem Kind helfen, seine eigene Individualität zu entdecken und zu entfalten. Um das Kind dabei zu unterstützen, ist die eigene Weiterentwicklung der Pädagogen Voraussetzung. Rudolf Steiner hat dafür einen Schulungsweg beschrieben.

Es gibt kein festgelegtes Programm in der Waldorfpädagogik, jede*r Pädagoge*in ist aufgefordert, aus eigener Verantwortung die Erziehung der Kinder zu gestalten.

„Wir können uns heute nicht dem naiven Glauben hingeben, wir wüssten schon alles und wir könnten aus dem, was wir wissen, Programme aufstellen. Wir müssen aus dem Leben heraus heute wiederum Ideen finden, aber das Leben erneuert sich an jedem Tag und wir müssen das Vertrauen haben zu dem, was wir an jedem Tag neu lernen können vom Leben. Und wir müssen nicht Feiglinge sein, die glauben, dass sie nur dann arbeiten können, wenn sie auf sogenannte sichere Ideen bauen können, wobei sie immer diejenigen Ideen meinen, die von alters her überliefert sind, die einmal da sind. Wir müssen den Mut haben, lernend zu arbeiten, arbeitend zu lernen. Anders kommt der Mensch in die Zukunft und ihre Forderungen nicht hinein.“

Rudolf Steiner, 03.08.1919 (GA 192)