Das Waldorfhaus

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Das Waldorfhaus e.V. stellt sich seine Hauptaufgabe im pädagogischen und sozialen Bereich Betreuung, Bildung und Erziehung von Kindern und Begleitung und Unterstützung von Eltern in ihrer Erziehungsverantwortung – es ist Kindertagesstätte und gleichzeitig Familienzentrum.

Das Waldorfhaus war schon immer mehr als ein Kindergarten. Es war von Beginn an das Bestreben des Waldorfhauses, die Bedürfnisse der heutigen Familien zu erkennen, sich diesen Zeitfragen zu stellen und Impulse zu setzen. Wie unser Name schon sagt, soll es ein Haus für Kinder und Familien sein. Es will ein Ort für lebendige Kindheit sein, eine Oase, in der man Kraft tanken, Hilfe und Unterstützung finden, sich aber auch bilden und weiterentwickeln kann.

Das Waldorfhaus ist ein lebendiger Organismus, der sich weiterentwickelt, der gepflegt und versorgt werden muss von Kindern, Eltern, Erzieher*innen und Menschen im Umfeld. Er muss „genährt“ werden von Ideen, von geistigen Impulsen, die den notwendigen tiefen Sinn und Hintergrund für das praktische Tun geben. Dieser „geistige Kern“ der Arbeit ist die Anthroposophie, die sichtbaren Blüten und Blätter finden sich in Haus und Garten, in Arbeit, Spiel, in Angeboten und Feiern, im Tages- Wochen- und Jahreserleben. Schauen Sie selbst und treten Sie ein…

Der Garten: ein Natur-Erlebnisraum

Wo können Stadtkinder noch erleben, was es für ein Gefühl ist, einen Baum zu erobern, wo können sie erleben, wie der Regen die Erde verändert. Matsche, Sand, Steine, Holz an Händen und Füßen spüren, nach Herzenslust, damit die Welt gestalten, ohne sofort zur „Ordnung“ gerufen zu werden, wo erleben sie die Veränderungen der Natur im Jahreslauf, dass Himbeeren an Sträuchern wachsen und im August die Mirabellen vom Baum fallen…?

Die Anthroposophie ordnet zudem der Entwicklung der körperlichen Sinne jeweils eine bestimmte seelische Entwicklungsstufe zu. Der Pflege dieser Sinne gilt ein großer Teil der pädagogischen Arbeit und Gestaltung im Haus und so auch draußen im Garten.

Deswegen war es von Anfang an Wille und Ziel der Eltern und Erzieher*innen, auf dem großen Grundstück keinen normierten Spielplatz, sondern einen vielfältigen Natur-Erlebnisraum zu gestalten bzw. zu erhalten, denn dieses Fleckchen Erde brachte von „Natur“ aus einen großen Reichtum mit, vor allem einen auffällig hohen alten Baumbestand und dem hindurchfließenden Bach. Es war sozusagen wie geschaffen für diesen Kindergarten.

Im Laufe der Jahre entstand eine kleine Oase, ein Mikrokosmos, in dem Kinder die Elemente Erde, Holz, Stein und Wasser im freien Spiel kennenlernen können, sie überwinden und lernen, mit Gefahren zu leben. Es ist ihr Garten, in dem die Rose und der Käfer nicht anonym sind, sondern Lebewesen, mit denen sie einen Naturraum teilen.

Mit leiser pädagogischer Unterstützung lernen sie die Wesen nicht nur wahrzunehmen, sondern auch zu achten und zu pflegen. Im Sommer wird mit den Kindern „gegärtnert“. Hier können sie säen, Wachstum erleben, Verantwortung üben und die Kräuter und Früchte auf vielfältige Weise soweit es geht im Hause selber verarbeiten. So sind Innen und Außen untrennbar miteinander verbunden. Eltern finden im alltäglichen Kommen und Gehen oft noch einen Moment der Muße im „Garten der Kindheit“.

Garten der Kindheit

„Die Schönheit einer Blüte, die Anmut eines fliegenden Vogels, das Rauschen des Windes in den Bäumen irgendwann in unserem Leben berührt die Natur uns auf eine besondere persönliche Weise. Einen Augenblick lang öffnet sich ein Spalt, durch den wir etwas von Ihrem geheimnisvollen Wesen und ihrer Reinheit erblicken und wir werden daran erinnert, dass es ein Leben gibt, das größer ist als die kleinen Angelegenheiten des Menschen.“

J. Cornell

So haben wir uns entwickelt:

Unsere Förderprojekte

  • 1990 Gründungsimpuls durch Eltern
  • September 1991: Eröffnung Waldorfhaus e.V., mit zwei Gruppen: 1 Hortgruppe, 1 Kindertagesstätten Gruppe für Kinder von 3-6 Jahren
  • 2002 Überlegungen zum Neubau
  • 2004 Bezug des neuen Waldorfhauses an der Schluchtstr. 19, Wuppertal
  • 2008 erste U3-Gruppe
  • 2009 Zertifizierung zum Familienzentrum
  • 2010 zweite U3-Gruppe

Das Leben mit und in der Natur… Das ist weiterhin eines unserer Ziele im Waldorfhaus. Das Leben mit der Natur im Lauf der Jahreszeiten ist seit über 100 Jahren fester Bestandteil der Waldorfpädagogik.

Viele Projekte zum Thema Nachhaltigkeit werden mit den Kindern umgesetzt, die Photovoltaikanlage wurde 2023 mit reichlich „Sonnenernte“ in Betrieb genommen.

Wir haben im Waldorfhaus einen großen Garten mit Beeten, die wir pflegen und jedes Jahr neu bepflanzen. Das reife Gemüse ernten wir mit den Kindern, unsere Köchin nutzt die Kräuter für die Gerichte, die Mittags auf die Tische kommen. Mit Fördergeldern des BMUVs konnten wir u.A. auf den aktuellen Klimawandel eingehen und den Sandkasten und die Terrasse mit einem Sonnenschutz bereichern.